Leitbild

Konzeptionelle Grundgedanken der Arbeit

Die Johannesburg bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine komplexe, differenzierte Lebensumwelt mit vielschichtigen Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Konzeptioneller Grundgedanke der Arbeit ist die enge Verzahnung von Sozial-, Berufs- und Schulpädagogik in Wohngruppe, Werkstatt und Schule mit begleitenden psychologischen Hilfen. Diese Verzahnung basiert auf der intensiven täglichen Zusammenarbeit von Erziehern, Sozialpädagogen, Ausbildern, Lehrern und gruppenübergreifenden Diensten, die ein einheitliches Lebens- und Betreuungsfeld garantiert. Den organisatorischen Rahmen für die Zusammenarbeit bilden Besprechungen, die formalisiert sind. So finden z. B. wöchentliche Teamsitzungen in den Wohngruppen unter Beteiligung der pädagogischen Leitung und wöchentliche Schulkonferenzen mit Beteiligung der Erzieher und Ausbilder statt. Bei den Hilfeplangesprächen oder Förderplankonferenzen werden alle am Erziehungsprozess Beteiligten einbezogen. Gespräche finden auch bedarfsorientiert auf den Einzelfall hin zugeschnitten multiprofessionell statt, etwa bei krisenhaften Verläufen der Hilfe oder wenn Rahmenbedingungen der Förderung verändert werden müssen. Schließlich garantiert der alltägliche Austausch von Informationen, der auf vielfältigen Kommunikationswegen verläuft und sichergestellt wird, für alle am Hilfeprozess Beteiligten ein hohes Maß an Transparenz.

Ziel der Arbeit ist neben dem Abbau von Auffälligkeiten die Förderung von Kompetenzen des jungen Menschen bis hin zur Eigenverantwortung. Mit zunehmendem Alter sind die erzieherischen Impulse als Anregung zur Selbstsozialisation angelegt.

Als Einrichtung in katholischer Trägerschaft ist das christliche Menschenbild Basis unserer Arbeit. Wir vermitteln den Kindern und Jugendlichen, dass es Partner gibt, die sie so akzeptieren, wie sie sind, die sie annehmen und die verlässlich sind.

Wir sehen die Arbeit in der Johannesburg eingebettet in die Lebensbezüge des jungen Menschen und in das soziale Umfeld. Wir beziehen daher seine Partner, besonders die Eltern, gezielt in die Arbeit ein. Wir wollen die Herkunftsfamilie begleitend zur Förderung in der Einrichtung partnerschaftlich beraten und unterstützen, damit diese ihrer erzieherischen Verantwortung besser gerecht werden kann und (wieder) befähigt wird, die Erziehungsarbeit förderlich zu gestalten. Über die Herkunftsfamilie hinaus unterhalten wir vielfältige Außenkontakte auf örtlicher und regionaler Ebene etwa zu Betrieben, Schulen, Vereinen, Beratungsstellen usw., um eine zeitgemäße gesellschaftlich orientierte Pädagogik zu gewährleisten mit dem Ziel, junge Menschen mit gestärkter Eigenverantwortung in die bestehende soziale Realität zu integrieren.

Zielgruppen

Die Johannesburg betreut und fördert in differenzierter Form Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beiderlei Geschlechts mit unterschiedlichen psychosozialen Problembelastungen in der Altersgruppe zwischen 6 und 21 Jahren, in Einzelfällen auch darüber hinaus. Rechtsgrundlagen der Hilfen sind die Möglichkeiten des SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe), des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG), des SGB III (Arbeitsförderung) und des SGB IX.

Um die notwendige Förderung eines jungen Menschen sicherzustellen, können im Einzelfall die Leistungen unterschiedlicher Kostenträger miteinander verknüpft werden (Ergänzungsfinanzierung). Zielgruppe sind sozial- und psychisch beeinträchtigte bzw. behinderte sowie entwicklungs- und leistungsgehemmte junge Menschen mit verschiedenartigen Verhaltensproblemen, Erziehungsschwierigkeiten und Lernschwächen. Zielgruppe der ambulanten Erziehungshilfe sind Familien mit verhaltensauffälligen Kindern im schulpflichtigen Alter.

Im Allgemeinen handelt es sich um Kinder, Jugendliche und junge Volljährige,

  • die aufgrund von Entwicklungsproblemen Halt und Orientierung benötigen,
  • die in bzw. nach ungünstigen Lebenssituationen einschließlich Misshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung Annahme und Aufarbeitung suchen,
  • die besonderer schulischer Hilfen bedürfen,
  • die intensiven Unterstützungsbedarf in der beruflichen Orientierung und Berufsausbildung benötigen.